Student Brick & Roof Award 09

12.11.2009

Student Brick & Roof Award 09

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie am Abend des 11. November 2009 im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien wurden der Student Brick & Roof Award 09 (SBARA 09) und der austrian brick and roof award 09/10 (ABARA 09/10) verliehen.

Diese – ebenfalls, neben ABARA 09/10, zum zweiten Mal vom VÖZ in Zusammenarbeit mit der Architekturstiftung Österreich vergebene – Auszeichnung erhielten fünf besonders innovative studentische Ideen zum Thema Ziegel unter verschiedensten Aspekten.

Die Sieger des
Student Brick & Roof Award 09

Im Rahmen des SBARA 09 war der Nachwuchs der Bauplaner – angehende Architekten und Bauingenieure in Österreich – nun zum zweiten Mal seit Gründung des Awards im Jahr 2007 aufgerufen, Dissertationen, Diplomarbeiten und Entwurfsprojekte an einer Fakultät bzw. einem Institut für Architektur einer österreichischen Universität, Akademie oder Fachhochschule einzureichen, die sich mit den keramischen Baustoffe für Boden, Wand, Decke und Dach beschäftigen.

Der Fachjury (Wojciech Czaja, Architekturjournalist; Heinz J. Ferk, TU Graz; Bettina Götz, Universität der Künste Berlin; Norbert Prommer, Verband Österreichischer Ziegelwerke – in alphabetischer Reihenfolge, ohne Titel) lagen insgesamt zwölf – äußerst unterschiedliche – Einreichungen vor, die im ersten Schritt zwecks besserer Beurteilung drei Gruppen zugeordnet wurden:
1. Anwendung in einem sozialen Kontext,
2. Solide architektonische Materialanwendung sowie
3. Theoretische Arbeiten.

In jeder Gruppe wurde ein Sieger nominiert, der je € 1.200,- Preisgeld erhielt. Zwei Anerkennungspreise wurden mit je € 600,- dotiert.

Sieger in der Gruppe 1
„Anwendung in einem sozialen Kontext“
Arcangelo Sergio-Neto
Entwurfsprojekt: Favelas

Hochschule Liechtenstein

Diese einzige Einreichung einer nicht-österreichischen Universität, die allerdings durch einen Vorarlberger Studenten vorgelegt wurde, konnte den Sieg mit einer Idee erringen, für sozial benachteiligte Menschen lebenswerten Wohnraum zu schaffen:

Durch den von Experten geplanten Einsatz des „Ziegels“ (hergestellt aus Baustoffen der Region), verbaut von den Menschen vor Ort – so entstehen Wohnungen für Bedürftige in Brasilien, die je nach Bedarf flexibel erweitert werden können.

Sieger in der Gruppe 2
„Solide architektonische Materialanwendung“
Ernst Pfaffeneder
Entwurfsprojekt: Kontemplation 1 –
Synagoge und Gemeindezentrum Wien 2

Technische Universität Wien

Bei diesem gut durchdachten Entwurf für einen Synagogenneubau besticht der spielerische Umgang mit dem Thema Ziegel – letztendlich entsteht in der Gesamtheit der Eindruck eines einzigen großen Ziegelsteins.

Dabei eröffnen sich Räume mit vielfältigen Formen auf verschiedenen Ebenen. Alte Ziegel werden in die Fassadengestaltung miteinbezogen.

Anerkennungspreis in der Gruppe 2
„Solide architektonische Materialanwendung“
Michael Höcketstaller, Gustav Ibing
Entwurfsprojekt: „Wohtel“ Rechbauerstraße

Technische Universität Graz

Im Rahmen dieses Projektes wird der Ziegel zu einem innovativ eingesetzten Fassadenelement (ähnlich einem Weinlagerziegel) auf der Basis eines interessanten Zugangs zur architektonischen Aufgabenstellung.

Sieger in der Gruppe 3
„Theoretische Arbeiten“
Christian Cervenka
Einfluss von PCM auf das Verhalten von Bauteilen

Technische Universität Wien

Bei dieser theoretischen Auseinandersetzung wird der Fokus auf die Optimierung der Wärme speichernden Eigenschaften des Ziegels gelegt. Zu diesem Zweck wird PCM (Phase Change Material) in die Ziegel-Höhlräume gefüllt, wodurch eine signifikante Verbesserung des Wohnraumklimas erzielt werden kann.

Eine sehr zeitgemäße Aufgabenstellung mit anwendungs- und architekturbezogener Ausrichtung.

Anerkennungspreis in der Gruppe 3
„Theoretische Arbeiten“
Christine Schober
Polyurethan-geklebtes Mauerwerk –
Experimentelle Untersuchungen zum Schubtragverhalten

Technische Universität Graz

Bei dieser Studie wurde das Schubtragverhalten verschiedener spezieller Polyurethan-Klebstoffe als Fugenmaterial für Mauerwerk untersucht – ein wichtiger Aspekt beim Einsatz von Ziegeln, der vielversprechende Möglichkeiten für die Zukunft aufzeigt.