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austrian brick and roof award 09/10

austrian brick and roof award 09/10

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie am Abend des 11. November 2009 im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien wurde der austrian brick and roof award 09/10 (ABARA 09/10) verliehen.

In der Kategorie „Wohnbau“ erhielten vier Gewinner – je zwei in den von der Jury spontan eingeführten Unterkategorien „Einfamilienhaus“ und „Mehrfamilienhaus“ – den begehrten Preis für herausragende Projekte moderner Ziegel-Architektur in Österreich.

In der Kategorie „Steildach mit Tondachziegel“ wurde eine Künstlerin für ihren „etwas anderen“ Zugang zum Thema Dach aus Ziegel geehrt. Ein weiteres Projekt bekam die Auszeichnung für die beispielgebende Sanierung eines historisch interessanten Ziegeldachs.

Bei dem Galaabend erfolgte darüber hinaus auch die Verleihung des Student Brick & Roof Award 09 (SBARA 09), wobei insgesamt drei Preisträger gekürt sowie zwei Anerkennungspreise vergeben wurden.

Zahlreiche prominente Vertreter der Baubranche – aus Wirtschaft, Wissenschaft, Ausbildung, Kunst und Medien – kamen am 11. November ins Wiener Heeresgeschichtliche Museum (HGM), um der Verleihung des austrian brick and roof award 09/10 (ABARA 09/10) beizuwohnen, der heuer zum zweiten Mal vom Verband Österreichischer Ziegelwerke (VÖZ) in Kooperation mit Tondach Gleinstätten und Wienerberger Österreich vergeben wurde.

Mit dem ABARA 09/10 wurden sechs Projekte ausgezeichnet, die eine Experten-Jury aus dem Kreis der insgesamt 41 Einreichungen ausgewählt hatte. „Lange Zeit wurde mit dem Ziegel primär das traditionelle Einfamilienhaus in ländlicher Umgebung assoziiert. In den letzten Jahren konnten wir jedoch zunehmend aufzeigen, dass sich der Ziegel auch als Baustoff für moderne Architektur und auch für Gebäude größerer Dimensionen bestens eignet. Dabei ist der ABARA ein wichtiges Instrument, den hohen Stellenwert des Ziegels im heutigen Baugeschehen anhand besonders gelungener Projekte zu demonstrieren“, erläutert Dipl.-Ing. Norbert Prommer, Österreich-Geschäftsführer des Verbandes Österreichischer Ziegelwerke (VÖZ), der Interessenvertretung der österreichischen Ziegelindustrie.

Auf europäischer Ebene werden die Agenden des Verbandes durch Dipl.-Ing. Gerhard Koch, den Europa-Geschäftsführer des VÖZ wahrgenommen: „Durch den ABARA können wir deutlich machen, wie vielfältig der Ziegel in seinen verschiedenen Funktionen – für Wand, Decke und Dach – eingesetzt werden kann. Dies macht ihn – heute mehr denn je – zu einem absolut zeitgemäßen Baustoff. Moderne Ziegelarchitektur in Österreich – so lautet das Motto des ABARA. Und moderne Ziegelarchitektur aus Österreich wollen wir der ganzen Welt präsentieren, wenn wir mit insgesamt zehn Kandidaten – unseren sechs ABARA-Siegern und vier weiteren ausgewählten Projekten – in den internationalen Wettbewerb um den brick award ´10 gehen, der von der Wienerberger AG alle zwei Jahre ausgeschrieben wird, um die besten Ziegelprojekte der letzten Jahre weltweit auszuzeichnen!“

Im Zuge der Feierlichkeiten am 11. November im HGM wurden zusätzlich auch die Gewinner des Student Brick & Roof Award 09 (SBARA 09) geehrt. Diese – ebenfalls zum zweiten Mal vom VÖZ in Zusammenarbeit mit der Architekturstiftung Österreich vergebene – Auszeichnung erhielten fünf besonders innovative studentische Ideen zum Thema Ziegel unter verschiedensten Aspekten.

Die Sieger des
austrian brick and roof award 09/10

Die Experten-Jury des ABARA 09/10 (Wojciech Czaja, freischaffender Architekturjournalist; Gerhard Koch, Verband Österreichischer Ziegelwerke; Karla Kowalski, TU Stuttgart, Szyszkowitz-Kowalski; András Pálffy, TU Wien, Jabornegg & Pálffy; Martin Olbrich, Tondach Gleinstätten und Christian Weinhapl, Wienerberger Österreich – in alphabetischer Reihenfolge, ohne Anführung der akademischen Titel) hatte die Aufgabe, in den drei Kategorien 1. Wohnbau, 2. Nicht-Wohnbau und 3. Steildach mit Tondachziegel je einen Sieger zu küren (Preisgeld: € 3.000,- je Kategorie).

Nach eingehenden Überlegungen und Diskussionen entschied sich die Fachjury, in der Kategorie „Nicht-Wohnbau“ – mangels entsprechend attraktiver Einreichungen – diesmal keinen Preis zu vergeben.

Stattdessen wurde in der Kategorie „Wohnbau“ eine Teilung in „Einfamilienhaus (kleinvolumig)“ und „Mehrfamilienhaus (großvolumig)“ vorgenommen und hier jeweils ein 1. und ein 2. Preis verliehen. Auch in der Kategorie „Steildach mit Tondachziegel“ gab es einen 1. und 2. Preis.

Wobei die Jury den Siegern jeweils € 2.000,- und den 2. Plätzen jeweils € 1.000,- Preisgeld zuerkannte.

Kategorie
„Wohnbau – Einfamilienhaus“
1. Platz
Einfamilienhaus Böhler
Wolfurt, Vorarlberg

Architektur:
Heim+Müller Architektur ZT

Dieses im Jahr 2007 fertig gestellte Einfamilienhaus ist ein ganz außergewöhnliches Beispiel moderner Architektur. „Trotz des kontrastreichen Materialeinsatzes fügt es sich“ – so die Jury – „sehr stimmig ins bauliche Ensemble und in die Landschaft ein“.

Die edle Klinkerfassade – in handwerklich beeindruckender Ausführung – unterstreicht den eleganten Auftritt des kubusförmigen Hauses, das sich über vier Geschoße erstreckt und aus dem steilen Hang herauszuwachsen scheint.

Die weiteren Highlights: die riesige Glasfassade, die einen atemberaubenden Ausblick freigibt, und die vorgelagerte großzügige Terrasse mit integriertem Swimmingpool, der Schlaf- und Badbereich mit Bullaugen-Fenstern, hinter denen das Wasser des Pools U-Boot-Feeling erzeugt, sowie die höchst ausgefeilte Haustechnik mit allen Raffinessen, die für maximierte Energieeinsparung sorgt.

Heim+Müller Architektur ZT
Foto: Günter Laznia

Kategorie
„Wohnbau – Einfamilienhaus“
2. Platz
Haus Gugler
Scharten, Oberösterreich

Architektur:
Hertl Architekten ZT

Eine sehr eigenwillige Form hat dieses Gebäude (Fertigstellung 2008), das – so lautete der Auftrag – möglichst viel Privatsphäre bieten sollte und sich daher nach außen verschließt sowie nach innen hin öffnet.

Das Atriumhaus ermöglicht eine optimale Raumaufteilung mit viel Platz und Licht. Seine Polygonform, fast ohne einen rechten Winkel im Grundriss, schafft gemütliche Atmosphäre. Und einen Baukörper, der sich weich und harmonisch seiner Umgebung anpasst.

Durch die massive – 50 cm starke – Ziegelbauweise wird Energieeffizienz erreicht. Ohne Zusatzdämmung – ein Vorteil, wenn es um die Langlebigkeit, Wertbeständigkeit und ökologische Qualität eines Gebäudes geht.

Hertl Architekten ZT
Foto: Norbert Prommer

Kategorie
„Wohnbau – Mehrfamilienhaus“
1. Platz
Kabelwerk – Siedlung am Park
12. Bezirk, Wien

Architektur:
Architekturbüro Schwalm-Theiss & Gressenbauer ZT

„Kabelwerk – ein Stück Stadt“ – das war die Vision für die mehr als acht Hektar großen Kabelwerk-Gründe in Wien-Meidling, nachdem wenige Jahre vor der Jahrtausendwende der traditionsreiche Betrieb geschlossen werden musste.

Soziales Miteinander bei gleichzeitiger Individualität prägen das Leben, Wohnen und Arbeiten, wie es heute dort herrscht. Als Ergebnis eines Planungsprozesses, in den nicht nur fünf Architektenteams und zwei Landschaftsarchitektinnen, sondern auch die Bürger – Anrainer und spätere Bewohner – eng eingebunden wurden. Und aus dem letztlich insgesamt 12 Bauteile als Ergebnis hervorgingen.

Im südöstlichen Teil des Areals befindet sich die „Siedlung am Park“: 69 geförderte Eigentumswohnungen in Ziegelbauweise, untergebracht in verschiedenen Haustypen – von aufeinander gebauten, einen Riegel bildenden Maisonettewohnungen über klassische Geschoßwohnungen mit aufgesetzten Penthousewürfeln bis hin zu Atrium-Reihenhäusern. In „unverwechselbarer und sympathischer Farbgebung“, wie die Jury formulierte.

Wobei nicht zuletzt auch der beliebte Baustoff Ziegel ein äußerst wirksames Verkaufsargument darstellte – im Handumdrehen waren die Wohnungen in der Siedlung am Park bereits in der Planungsphase an ihre künftigen Eigentümer vergeben.

Architekturbüro Schwalm-Theiss & Gressenbauer ZT
Foto: Norbert Prommer

Kategorie
„Wohnbau – Mehrfamilienhaus“
2. Platz
Villa Menti Plaza
Feldkirch, Vorarlberg

Architektur:
Baumschlager Eberle ZT

Ein gründerzeitliches Villenviertel prägt das Stadtzentrum von Feldkirch. Inmitten dieser eleganten Herrschaftshäuser mit ihren ausgedehnten Parks befindet sich die Wohn- und Geschäftsanlage „Villa Menti Plaza“.

Die historische Villa selbst, die heute in hellstem Weiß erstrahlt, wird von drei kompakten Baukörpern u-förmig umgeben. Mit respektvollem Abstand bitten klare Formen und geometrische Linien das zierreiche alte Haus vor den Vorhang ihrer leuchtend roten Klinkerfassade.

So beherbergt das 10.000 m2 große Areal auf höchst stimmungsvolle Weise 73 Eigentumswohnungen und Dienstleistungsflächen. Wohnen und Arbeiten mit Stil – und perfekter Lebensqualität!

Baumschlager Eberle ZT
Foto: Norbert Prommer

Kategorie
„Steildach mit Tondachziegel“
1. Platz
Dach Engelsdorf
Eggenburg, Niederösterreich

Künstlerin:
Dipl.-Des. Barbara Krobath

Ein großer Bauernhof in Engelsdorf bei Eggenburg in Niederösterreich. Und Hermann Klampfer, der Hausherr, der seit dem Jahr 2006 ein ganz außergewöhnliches Kunstwerk über seinem Kopf hat: ein von der Fotografin Barbara Krobath gefertigtes Dachbild aus Tondachziegeln!

Die Künstlerin hat dieses Bild anhand eines Fotos hergestellt, das bei einer Reportage-Reise in Somalia aufgenommen wurde und blinde afrikanische Menschen zeigt, deren Sehkraft durch eine einfache Operation gerettet werden könnte – was im konkreten Fall dann im Rahmen einer WHO-Initiative auch tatsächlich geschah.

Computerunterstützt setzte Barbara Krobath dieses Bild – und auch noch einige weitere Dachbilder im Waldviertel – um. Pixel für Pixel, Dachziegel für Dachziegel. Durch die Verwendung von Ziegeln verschiedenster Farben und Oberflächen entstanden so Bilder von erstaunlicher Schärfe und Tiefe.

Den Sieg vergab die Jury hier in dem vollen Bewusstsein, dass das Projekt als „grenzwertig im Hinblick auf einen Architektur-Award“ zu qualifizieren ist, wobei „das Kunstwerk und der soziale Anspruch im Vordergrund stehen“ ...

Dipl.-Des. Barbara Krobath
Foto: Norbert Prommer

Kategorie
„Steildach mit Tondachziegel“
2. Platz
Siedlung Krems-Lerchenfeld
Krems, Niederösterreich

Architektur:
GEDESAG
Gemeinnützige Donau-Ennstaler Siedlungsaktiengesellschaft

Im Zuge der Generalsanierung der gesamten Anlage wurden auch Dachflächen von mehr als 17.000 m2 mit zierlichen Biberschwanz-Dachziegeln neu gedeckt.

450 Wohnungen und einige gewerblich genützte Flächen in langgestreckten Häuserzeilen bzw. vereinzelt freistehenden Häusern – errichtet in den Kriegsjahren 1940 bis 1942 – unter einem Steildach mit fröhlich verspielten Formen – liebevoll revitalisiert und 2008 fertig restauriert.

Die Fachjury würdigte „die handwerklich saubere, originalgetreue Ausfertigung, die gerade darin ihre Qualitäten entfaltet“. Vorgegeben wird ein Standard, „von dem wünschenswert wäre, dass er öfter gezeigt

wird“ und „der in seiner Vorbildwirkung unterstützt werden muss“.

Gemeinnützige Donau-Ennstaler Siedlungsaktiengesellschaft
Foto: Norbert Prommer

Dateien zum Download:

Broschüre „best of brick and roof – austrian brick and roof award 09/10“
Presseaussendung zum Download (PDF-Datei)
Präsentationsfilm "Einfamilienhaus Böhler" (ca. 10 MB)
Präsentationsfilm "Kabelwerk – Siedlung am Park" (ca. 15 MB)
Präsentationsfilm "Dach Engelsdorf" (ca. 18 MB)
Präsentationsfilm "Haus Gugler" (ca. 12 MB)
Präsentationsfilm "Villa Menti Plaza" (ca. 18 MB)
Präsentationsfilm "Siedlung Krems-Lerchenfeld" (ca. 16 MB)